Da immer wieder Fragen über das warum und wieso auftauchen, habe ich mich entschlossen hier mal ein wenig über die Entstehungsgeschichte des Projektes und den aktuellen Stand zu schreiben.
Alles fing vor ca. 3 Jahren an, als ich die Idee hatte „Man müsste mal einen Echolink Repeater bauen“. Nicht weil irgendwo akuter Bedarf wäre, sondern weil ich daran basteln und etwas von Repeatertechnik lernen wollte. Erste Versuche wurden dann mit zwei (als Amateurfunk Transceiver umgebauten) Siemens C5 Telefonen und einem alten Pentium 90 Laptop gemacht. Als Echolink Software versuchte ich es zuerst mit der original Windows Echolink Software. Da mir diese allerdings zu unflexibel war und ich die Erweiterung EL+ nicht sofort als laufen bekam, versuchte ich es mal mit svxlink. Svxlink ist ein Opensource Projekt zum steuern von Amateurfunk Relais mit Echolink Unterstützung. Die Vorteile von svxlink gegenüber der original Echolink Software sind unter anderem: opensource, remote RX & TX Unterstützung und noch viele mehr. Über svxlink werde ich demnächst sicher auch ein wenig mehr berichten.
Da die C5 Geräte leider sehr schlecht sind was die Eingangsempfindlichkeit angeht, habe ich mich auf die Suche nach einer Alternative für den HF Teil gemacht. Fündig wurde ich dann bei dem Motorola GM300, diese gibt es als UHF und VHF Version und wird vorzugsweise im BOS Bereich eingesetzt. Das Motorola GM300 kann aber sehr einfach für den Betrieb im Amateurfunk umprogrammiert werden. Auf eBay wurde ich dann auch direkt fündig und habe mir 2 UHF Geräte ‚geklickt‘. Mit den Geräten bin ich mehr als zufrieden und übernehme sie daher auch für mein Repeater Projekt.
Der Pentium Laptop hatte auch noch Optimierungspotential. Zwar war der Stromverbrauch schon relativ gering, aber nach und nach kam der Wunsch nach einem ‚portablen‘ Repeater auf. Daher musste ein kleinerer Rechner her. Mit dem Alix 3C3 von PC Engines habe ich nun eine schöne kleine (Euro Platine 100 x 160mm) Platform für das Linux und svxlink. Dieses Alix Board kommt zusammen mit der Mikrocontroller Steuerplatine in das oberste Fach im Relais Gehäuse.
Das Gehäuse sowie die beiden kleinen Gehäuse für das Netzteil und das Alix/Controller Board wurden von mir in SolidWorks konstruiert und sind als Download unter der GNU Free Document License 1.3 frei verfügbar. Damit man den EL Repeater nachbauen kann wird es neben den 3D Dateien auch DXF Zeichnungen zu den einzelnen Blechteilen geben. Die komplette Dokumentation, der Sourcecode für den Mikrocontroller, die angepasste Linux Distribution sowie die svxlink Konfiguration wird es auch komplett als Opensource gehandhabt.
Der Microcontroller übernimmt dabei diverse grundlegende Steueraufgaben wie das Ein- und Ausschalten der RX und TX Funkgeräte, die Überwachung des TX Funkgerätes, die Lüfterregelung, die Displayansteuerung sowie ein kontrolliertes abschalten der Komponenten im Fehlerfall. Des weiteren soll es eine Anschlussmöglichkeit für einen Akku geben, der auch über das Gerät geladen wird. Dazu werde ich einen ‚intelligenten‘ Akkupack mit Ladeelektronik bauen der unter das Gerät gestellt werden kann. Damit kann der Repeater auch bei Stromausfall oder als Notfunk Relaisstelle benutzt werden.
Zur Anbindung an das Internet besitzt der Repeater eine 10/100 MBit Ethernet Schnittstelle und eine integrierte WLAN Karte mit 2 externen Antennen. Als Spannungsversorgung kommt ein 12V MeanWell Schaltnetzteil zum Einsatz, welches zusammen mit den Komponenten für die Funkgeräte Steuerung und dem LC Display in das Netzteil Gehäuse eingebaut wird. Die Kommunikation zwischen dem Controllerboard, der Lüfterregelung, den Schaltkomponenten für die Funkgeräte, der Temperaturüberwachung und dem Display kommt ein I²C Bus zum Einsatz.
In der unten stehenden Galerie kann man sich nochmals die einzelnen Fertigungsschritte ansehen. Diese gehen von der Konstruktion des Gehäuses, über die gelaserten und gekanteten Teile bis hin zum fast fertig zusammengebauten Repeaters.
Nachdem DO5GBN und ich in der letzten Woche diverse Tests mit dem Mikrocontroller Atmega16 und dem I²C Bus für die diversen Steuer und Schaltaufgaben gemacht haben, kam ich am Wochenende dazu etwas am Gehäuse weiter zu konstruieren. Dabei stellt sich der Gehäuseteil mit dem Alix Board und dem Mikrocontroller als aufwendigstes Teil heraus. Da ich noch nicht so ganz weiss wo ich die DB9 Buchsen und Steckverbinder für die Funkgeräte unterbringen soll, ändert sich das Aufnahmeblech für die beiden Platinen immer wieder. Immerhin habe ich jetzt die Taster und LEDs in der Frontplatte an die richtige Stelle geschoben und eine passende Zeichnung für die Taster-Platine und deren Befestigungslöcher erstellt.
Aktuell steht die weitere Firmwareentwicklung für den Atmega16 an. Obwohl die grundlegenden Funktionen bereits laufen wird diese auch noch den ein oder anderen Abend verschlingen :-)
Wer sich den Quellcode, Konstuktionsdateien, Schaltpläne und Datenblätter ansehen möchte der kann den aktuellen Stand aus einem SVN Repository laden. Die Adresse dafür ist http://rc5.de/svn/EL_Relais/ und kann mit folgendem Befehl heruntergeladen werden:
$ svn co https://rc5.de/svn/EL_Relais/
Wer nur mal einen Blick auf das bisher vorhandene Material werfen will kann dies im WebSVN machen.
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